Sonntag, 10. Dezember 2017

Föhnorkan in den Bergen

Update 12.12.2017 tatsächlich aufgetretene Spitzenwindgeschwindigkeiten Berge Stmk.:


Fazit: Beachtliche Spitzenböen mit einem Maximum von ca. 220 km/h am Hauser Kaibling!!. Im Raum Schladming kein Föhndurchbruch in die Täler. Generell Verlagerung des Windmaximums nach Süd-Ost. Siehe auch steiermark.orf.at Bericht.

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Update 11.12.2017 bisher aufgetretene Spitzenwindgeschwindigkeiten Österreich:


Quelle: wetter.tv (Stand 15:00 Uhr)
  • 249 km/h, ÖBB-Wetterstation Feuersang (S, 2.090 m)
  • 176 km/h, Patscherkofel (T, 2.247 m)
  • 166 km/h, Sonnblick (S, 3.105 m)
  • 158 km/h, Rudolfshütte (S, 2.304 m)
  • 151 km/h Brunnenkogel (T, 3.440 m)
  • 140 km/h, Villacher Alpe (K, 2.164 m)
  • 119 km/h, Bad Gastein, (S, 1.089 m)
  • 101 km/h, Brand (V, 1.046 m), Ferlach (K, 464 m)
  • 95 km/h, Hollenthon/ Buckligen Welt (NÖ, 675 m)
  • 83 km/h, Wien Jubiläumswarte (W, 449 m), Wien Hohe Warte (W, 198 m), Reutte (T, 850 m)
  • 79 km/h, Kalwang (St, 742 m)
  • 71 km/h Mörbisch, (B, 116 m)
  • 68 km/h, Ostermiething (OÖ, 412 m)

Quelle: wetter.orf (Stand 17:00 Uhr)

Auf den Bergen:

  • Aineck 209 km/h
  • Königsleiten 184 km/h
  • Patscherkofel 176 km/h
  • Sonnblick 166 km/h
  • Rudolfshütte 158 km/h
  • Brunnenkogel 152 km/h
  • Villacher Alpe 142 km/h
Die stärksten Böen in den Tälern und im Flachland:
  • Kolm Saigurn 127 km/h
  • Bad Gastein 119 km/h
  • Leiser Berge 119 km/h
  • Brand 101 km/h
  • Ferlach 101 km/h
  • Laa/Thaya 94 km/h
  • Wien 83 km/h
  • Innsbruck 76 km/h
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Ein Tief mit Kern über Nord-West Frankreich steuert milde Luftmassen gegen den Alpenbogen.

Und führt Heute und Morgen zu markanten Luftdruckgegensätzen. Hier am Beispiel von Bozen und Innsbruck: Luftdruckunterschied von ca. 16hPa. Mit einem Maximum zu Montag Mittag.


Vom Tiroler Alpenhauptkamm, über die Hohen- bis zu den Niederen Tauern werden auf den Bergen Orkanböen >120km/h erwartet.


Vereinzelt werden von den Modellen Spitzenböen um die 180km/h angegeben:
Wie auch beim letzten Föhnereignis vom März 2017, stellt sich auch diesmal wieder die Frage inwieweit der Föhnsturm in die Alpentäler durchgreift.Beim letzten Ereignis wurden die Orkanböen ja erst ab ca. 2000m gemessen. Beim Durchgreifen des Sturms bis in die Täler der Schladminger Tauern (v.a. Obertal, Untertal, Seewigtal. Sattenal) wären Böen um die 70km/h denkbar.

Am Webcambild der Hochwurzen (10:40) mit Blickrichtung Süd, sind bereits erste Anzeichen des Föhnsturms erkennbar:

Ein spannendes Wetterereignis steht uns auf alle Fälle bevor!

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Quellen:

https://kachelmannwetter.com/de

http://www.wetteralarm.at/de/wetter/foehndiagramme/foehn-in-den-alpen.html

https://hochwurzen.panomax.com


Samstag, 24. Juni 2017

Starkregenereignis mit Murenabgang

Dieses Beispiel soll zeigen wie kleinskalig Starkregenereignisse auftreten können und demnach auch eine punktgenaue Prognose fast unmöglich ist. Einzig alleine das "Nowcasting" ist hier das Mittel der Wahl. (Beobachtung der Gewitterzellen mittels Wetterradar von AustroControl)

Übersichtskarte Messstationen

Obiges Bild zeigt die gefallene Niederschlagsmenge vom 24.06.2017 von 20:30-21:30.
Hotspot hierbei bildet die Planai mit 57mm/h was lt. ehyd einem 25 jährigem Ereignis entspricht.
(57mm Niederschlag fallen in einer Stunde nur alle 25 Jahre). Die gefallene NS Menge in Schladming entspricht einem 10 jährigem Ereignis.

Bemessungsniederschlag - Gitterpunkt Schladming
Nicht einmal 10km weiter wurde an meiner privaten Wetterstation im selben Zeitraum 0mm NS gemessen. Ähnlich die Situation in Schildlehen.

Meistens bleiben solche Niederschlagsmengen nicht ohne Folgen. (speziell im inneralpinen Bereich)
So auch hier, wo sich der gefallene Niederschlag auf der Planai unter anderem durch den Langreitgraben den Weg Richtung Talbach bahnte und einiges an Geschiebe mit sich führte:

Mure Langreitgraben 01
Mure Langreitgraben 02

Mure Langreitgraben 03
Mure Langreitgraben 04



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Quellen:

https://www.google.at/maps

http://ehyd.gv.at

http://schladming-wetter.at

https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wetterwerte-analysen/tawes-verlaufsgraphiken/ramsau_am_dachstein/niederschlag/?mode=geo&druckang=red

http://app.hydrographie.steiermark.at/bilder/Hochwasserzentrale/Source/SteiermarkOverview_Pub.htm#
Niederschlag Planai
Niederschlag Schladming

http://www.bergfex.at/steiermark/wetter/stationen/ramsau/
Niederschlag Ramsau







Freitag, 28. April 2017

Massiver Neuschneezuwachs Ende April (bis zu 60cm/20h!)

Die Bilder der Panomaxkamera "Bergstation Lärchkogel/Planai" verdeutlichen die Intensität des Schneefallereignisses vom 27.04 auf 28.04.2017:

Webcam Lärchkogel 27.04.2017 - 18:00 Uhr

Webcam Lärchkogel 28.04.2017 - 14:00 Uhr
Massiver Neuschneezuwachs auf 1248m Seeehöhe betrug der Neuschneezuwachs 40cm in 20h
Auf den Bergen der Schladminger Tauern konnten bis 60cm verzeichnet werden.

Neuschneesumme Steiermark

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Quellen:

https://planai.panomax.com/laerchkogel

http://www.lawine-steiermark.at/wetter/wetterkarten


Donnerstag, 13. April 2017

(sehr)kalt-feuchte Wetteraussichten nach Ostern

Update 24.04.2017: Wieviel Schnee brachte das Ereignis?:

Schneehöhen + Temperatur div. Wetterstationen

Fazit: Schwerpunkt der Schneefälle lag weiter östlich in den Ybbstaler Alpen bis ins Rax/Schneeberggebiet mit Neuschneehöhen bis 1,5m! (ZAMG).

In den Schladminger Tauern betrug die Neuschneehöhe ca. 20cm. Die genaue Neuschneehöhe am Dachstein konnten aufgrund des starken Windeinflusses nicht ermittelt werden.

Das Temp. Minimum lag an meiner Wetterstation am 21.04.2017 um 6:47 Uhr bei -6,3°C.
Bewölkung über Nacht und eine nicht vollflächig ausgeprägte Schneedecke verhinderten noch tiefere Temperaturen (verringerte Ausstrahlung)

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Nach Ostern zeichnet sich nach derzeitigem Stand der Wettermodelle (GFS 13.04.12Z) nochmals ein markanter Temperaturrückgang an. Die Tagestemperatur Minima liegen dabei fast eine Woche im neg. Bereich. Evtl. kommt sogar das 30jährige Aprilminimum in Bedrängnis. (-10,3°C)

Des weiteren werden nochmals bis 50cm am Dachstein sowie an die 30cm Neuschnee in den Schladminger Tauern bis Mittwoch den 19.04 prognostiziert. Selbst im Tal sind durchaus Schneehöhen > 10cm möglich.

Maßgebend hierfür ist ein Hoch, nord-westlich von Irland sowie ein Tief über Rumänien.
Die Unsicherheit für das anstehende Ereignis ist somit die genaue Lage dieser Druckkomplexe.
Je nachdem wird die Kaltluft weiter westlich oder östlich Richtung Mitteleuropa geführt.

500hPa Geopotentialkarte Europa


Temperatur + Niederschlag Gitterpunkt Schladming

prognostizierte Neuschneesumme


Temperatur+Niederschlag Schladming 2016
oben: Schneevorhersage bis Mittwoch 19.04. In den Schladminger Tauern zum Teil bis 30cm evtl. auch im Tal um 10cm sofern Temp. passt.




links: Temperaturvergleich zu April 2016 auch hier gab es in der letzten Woche Tagesmin. bis -6,3°C was der Vegetation damals nicht gut bekam.















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Quellen:

https://www.lawis.at/m/de/station/61?zoom=10&centre=47.38765798253942,13.634033203125002&cluster_ids=852,45,61&last_id=61&bbox=46.990557573531454,12.299194335937502,47.78178908571313,14.968872070312502

https://www.ecmwf.int/en/forecasts/charts/catalogue/medium-z500-t850-public?time=2017112300,0,2017112300&projection=classical_europe

http://www.meteociel.fr/cartes_obs/gens_display.php?ext=1&lat=47.375&lon=13.628

https://www.bergfex.at/steiermark/wetter/schneevorhersage/?t=0_144

http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/news/im-osten-teils-extrem-viel-schnee

http://schladming-wetter.at/style1/tagesdaten.php#

Donnerstag, 2. März 2017

Föhnsturm am Wochenende

Update 06.03.2017 tatsächlich aufgetretene Spitzenwindgeschwindigkeiten am 04.03.2017:


http://www.lawine-steiermark.at
Fazit: prognostizierten hohen Windspitzen erst ab ca. 2000m.ü.MN, kein Föhndurchbruch in die Täler. Interessanter Artikel zur möglichen Begründung: Alexander Gohm, 03.03.2017, "Wenn der Föhn kommt: Forschung im Auge des Sturmes"
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Lt. derzeitigen Modellrechnungen steht uns ein stürmischer Föhn-Samstag in den Bergen bevor.
Ausschlaggebend für die Stärke des Föhns ist die Druckdifferenz zwischen der Süd- und Nordseite der Alpen. Je stärker diese ausfällt, desto kräftiger der Föhn. (ähnlich dem Gefälle eines Flusses -> je steiler umso größer die Fließgeschwindigkeit)

Ein gern herangezogener Index hierfür ist der Druckunterschied [hPa] zw. Bozen und Innsbruck:
(welcher in diesem Fall im Maximum 13-14hPa beträgt)
http://www.wetteralarm.at/de/wetter/foehndiagramme/foehn-in-den-alpen.html


Einstündige Windspitzen für Samstag 04.03.2017 17:00Uhr lt. Europa HD Modell:

Einstündige Windspitzen für Samstag 04.03.2017 17:00Uhr lt. Europa Super-HD Modell mit besserer Auflösung der einzelnen Alpentäler:
https://kachelmannwetter.com/at

Samstag, 18. Februar 2017

Die Winter früher waren kälter und schneereicher?

War dies wirklich der Fall, oder ist die subjektive Empfindung, mit Vergehen der Jahre, eine trügerische?

Mithilfe von Schneehöhenaufzeichnungen für das Untertal kann dieser Mythos unter die Lupe genommen werden. Dabei wurden für die Monate November bis März der Jahre 1970 - 2013 die max. Schneehöhen eruiert und als Balken dargestellt.Ferner wurden die Balken entsprechend der mittleren Temperaturabweichung vom meteorologischen Winter (Dez/Jän/Feb) lt. Klimatothek der ZAMG farblich gekennzeichnet.

Geographische Übersicht Messstelle

Schneehöhen + Temp. Abweichung Untertal

Was ist nun aus diesem Diagramm abzulesen?

1.) die mittlere max. Schneehöhe für die Monate Nov.-März beträgt 67cm

2.) diese Grenze wurde in den 80er Jahren 8x erreicht -> somit schneereichste Dekade der untersuchten Zeitreihe was die max. Schneehöhe betrifft.

3.) Im Winter 2005/2006 wurde mit 114cm die bisher größte Schneehöhe gemessen

4.) Winter waren früher schneereicher?: a.) was die max. Schneehöhe betrifft: NEIN b.) was schneereiche Winter hintereinander betrifft: 80er JA sonst NEIN

5.) Winter waren früher kälter?: Lediglich in der ersten Hälfte der 80er treten 3 Winter auf welche deutlich vom 30jährigen Mittel abweichen. Ansonsten kann diese Frage mit NEIN beantwortet werden.


Literatur:

"Hydrografischer Dienst Österreich", http://ehyd.gv.at, 22.10.2015

"Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik", http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek, 28.01.2017